Gustl Mollath sitzt in seiner kleinen Wohnung in Nürnberg. Es ist ein verregneter Nachmittag im August 2003, und die Scheidung von seiner Frau Petra eskaliert.
Während einer Zugreise nach Berlin wurde ich Zeuge eines zutiefst bewegenden Moments, der mir die Zerbrechlichkeit des Lebens und die unerschütterliche Stärke einer jungen Mutter vor Augen führte
In einer Welt, in der der Mensch dem Zufall oft mit Sinn antwortet, gibt es Lebensgeschichten, die sich aller Wahrscheinlichkeit widersetzen – Geschichten, bei denen selbst der nüchternste Statistiker nervös den Taschenrechner einpackt. Eine solche Geschichte ist die von Violet Constance Jessop, geboren 1887, gestorben 1971 – Stewardess, Krankenschwester, und – was für ein Titel – dreifache Überlebende der bekanntesten Schiffsunglücke des 20. Jahrhunderts.
Nach einer gescheiterten Ehe und Jahren im hektischen Berliner Stadtleben zog ich 2013 nach Rheinsberg, genauer gesagt in den kleinen, idyllischen Ortsteil Köpernitz. Mein neues Zuhause: die alte Köpernitzer Mühle. Was klingt wie ein Kapitel aus einem romantischen Roman, war in Wahrheit der Beginn eines Abenteuers, das ich mir selbst in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Ein Abenteuer mit unerwarteten Lehrmeistern: Kühen.