Die sarkastische Wahrheit
Weil die Realität einfach unerträglich ist, darum: Unabhängiger Journalismus
Die Bundesregierung zeigt mal wieder, was ihr wirklich wichtig ist: Zwei neue Patriot-Raketensysteme – zum Schnäppchenpreis von je 1 Milliarde Euro.
Partner im Völkermord: Wenn Menschenrechte nur auf der Exportpalette liegen.
Herzlichen Glückwunsch, werte westliche Wertegemeinschaft! Ihr habt es wieder einmal geschafft, die Quadratur des moralischen Kreises in Perfektion zu vollführen: Mit der einen Hand Menschenrechte predigen – und mit der anderen Hand Kaliber 155 verkaufen.
Wenn Philosophie auf Stallmist trifft – ein sarkastischer Nachruf auf die Rechtsstaatlichkeit in der Provinz.
Mit der Anordnung des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz, ein "humanitäres Aufnahmezentrum" für bis zu 600.000 vertriebene Palästinenser im südlichen Gazastreifen zu errichten, öffnet sich ein neuer Abschnitt im völkerrechtswidrigen Gazakrieg.
600.000 Palästinenser sollen künftig in einem „humanitären Aufnahmezentrum“ zusammengepfercht werden – so lautet das neue Zauberwort der israelischen Kriegsarchitekten.
Sie nannten es „Solidarität“.
Sie meinten: Schweigen, Impfen, Zahlen.
Willkommen in der Bundesrepublik Absurdistan, Ausgabe Köln: Dort hat man jetzt erkannt, dass der Begriff „Spielplatz“ nicht mehr zeitgemäß ist. Schließlich könnte jemand auf die irrwitzige Idee kommen ...
Nein, das ist kein Porno – das ist die Tagesschau.
Wer beim Stöbern in Wikipedia auf die Denkschrift zum Vierjahresplan von 1936 stößt, erlebt womöglich eine Art historischen Déjà-vu-Anfall:
„Die Sowjetunion will Europa überfallen.“
Man muss dem Spiegel wirklich dankbar sein. Während in der Ukraine jeder verletzte Zivilist sofort zur Headline gereicht wird – idealerweise mit bewegender Biografie und optionaler Kinderzeichnung im Hintergrund – zeigt das Hamburger Nachrichtenhaus im Falle Israels journalistisches Fingerspitzengefühl: Man versteckt hundert tote Palästinenser einfach im letzten Absatz. Wie ein Schönheitsfehler am Rand der Geopolitik, so eine Art Beilagenmensch zum Hauptgang „Netanjahu plant USA-Reise“.
Willkommen in Deutschland 2025 – einem Land, das für Rüstungshaushalte Milliarden locker macht, aber beim Bürgergeld den Rotstift zückt wie ein Kassenwart auf Koks.
Es war einmal ein Land, das aus der Geschichte gelernt hatte. So stand es zumindest in den Schulbüchern. Heute hingegen hat man das Gefühl, die Republik hat diese Schulbücher auf Nato-Papier recycelt und mit einem Vorwort von Rheinmetall neu aufgelegt.
Was früher „Bildungsreise“ hieß, nannte man einmal: Besuch beim Bundestagsabgeordneten, Besichtigung einer Plenarsitzung, gelegentlich ein trockenes Stück Butterkuchen im Ausschuss für Inneres. Doch das war gestern – die neue Generation Kommunalhelden denkt größer. Viel größer. Und freier. Und nackter.
Während sich das Bundesverwaltungsgericht heute in einen weiteren juristischen Spagat windet, um das Grundgesetz möglichst elegant an der Realität vorbeizujonglieren, atmet die freie Meinung in diesem Land mittlerweile nur noch mit Sauerstoffgerät.
Endlich dürfen wir uns freuen: Der Mensch hat es geschafft, sich endgültig über die Natur zu erheben. Während Mäuse sich ...
Kommentar:
Ralf Stegner, der oft belächelte Sozialdemokrat mit dem Charme eines grantigen Geschichtslehrers, hat etwas ausgesprochen, das in der heutigen Zeit beinahe schon als revolutionär gilt: Reden ist besser als schießen.
Im brandenburgischen Rheinsberg scheint der Rechtsstaat derzeit ein Saisonarbeiter zu sein – er taucht gelegentlich auf, winkt kurz, und verschwindet dann in den Büschen des Paragrafendschungels.
Na, wie fühlt sich eigentlich Reichtum an? Schon heute Morgen wieder voller Dankbarkeit die 4,79 Euro für den halben Liter Olivenöl gezahlt und gedacht: „Wow, das ist doch fast geschenkt!“?
Graz, Österreich. Eine Stadt trauert, ein Land ringt um Worte – und mit ihm viele Menschen in Europa. Acht tote Schüler, ein toter Lehrer, zwölf schwerverletzte Kinder und ein Täter, der sich selbst gerichtet hat.
Willkommen zurück im Verteidigungswunderland Deutschland, wo Helme fehlen, Panzer nicht fahren, Flugzeuge nicht fliegen und Ministerpräsidenten plötzlich das Wort „Wehrpflicht“ wiederentdecken, als hätten sie beim Aufräumen des Parteikellers einen alten Flyer aus den 80ern gefunden.